Kontrastprogramm/ John Martyn

Kurt Koelsch
Fachblatt/ Musik Magazin #4

Er sieht aus wie Mr. Normal, singt wie ein alter Blues-Barde und ist einer der Song-Titanen der britischen Insel. John Martyn (37), in Glasgow geboren, aktiv seit 1968, 17 meisterliche Alben, 18 Jahre Erfahrung vor und hinter der Bühne, liebt Gegensätze. Seine ebenso exotischen wie feinfühligen Genre-Fusionen brachten Kritiker und Kollegen zum Schwelgen. Das Massenpublikum jedoch wollte die stilistische Weltreise zwischen Jazz, Folk, Blues, Rock und Reggae nicht mitmachen. Aber den temperamentvollen Schotten juckt das wenig. Solange er sein Bier bezahlen kann und die Clubs füllt, ist er zufrieden. Nur in einem Punkt entwickelt er Ehrgeiz: Musik!

FB: Deine Karriere begann 1968 mit LONDON CONVERSATION. Rechnet man die beiden Kompilationen SO FAR SO GOOD und THE ELECTRIC JOHN MARTYN mit, dann hast du bis heute 15 Alben eingespielt...
JM: Wenn man die beiden Live-Alben noch dazuzählt, dann sind es sogar 17. Aber beide sind im Eigenvertrieb aufgelegt worden - sowohl LIVE AT LEEDS von 1975, als auch das Album PHILENTROPY, das letztes Jahr erschienen ist und bei drei Shows in Oxford, Brighton, Bristol aufgenommen wurde.

FB: Warum sind gerade die Live-Alben nicht offiziell veröffentlicht worden?
JM: Bei LIVE AT LEEDS hatte die Plattenfirma das Gefühl, es sei zu früh. Mit PHILENTROPY hatte es eine ganz besondere Bewandtnis. Ich trennte mich zu dieser Zeit gerade von meinem Management, das ehrlich gesagt - unehrlich war. Aber ich war durch die Verträge gebunden, konnte nicht auftreten, nicht mit Plattenfirmen verhandeln usw. Das Einzige, was ich tun konnte, um ein bißchen Geld zu verdienen, war, meine Livebänder zu veröffentlichen. Das habe ich getan!

FB: Was bedeutet Philentropy?
JM: (lacht) Man findet dieses Wort nicht im Duden, denn ich habe es erfunden. Es soll die Liebe zum Verrinnen der Zeit beschreiben.

FB: Dein neues Album SAPPHIRE ist, nach einer Stippvisite bei WEA, wieder auf Island herausgekommen. Warum dieses Hin und Her?
JM: Ich wollte ursprünglich gar nicht zur WEA gehen. Der Labelwechsel hing sowohl mit dem Management als auch mit einem Mißverständnis zwischen mir und Island Records zusammen.

FB: Ich dachte immer Chris Blackwell, der Island-Chef sei dein Mentor.
JM: Er ist mehr als das. Er ist einer meiner besten Freunde, und das Mißverständnis dauerte auch nicht lange. Wie gesagt, die Manager erhielten 25 Prozent aller meiner Einnahmen. Bei Island, wo ich zu dem damaligen Zeitpunkt elf Jahre unter Vertrag war, konnten sie keinen großen Vorschuß rausschinden. Sie gingen zur WEA, erhielten das, was sie verlangten, und deponierten ihre 25 Prozent schnell auf der nächsten Bank. In punkto Geschäft -finde ich- ist die WEA sehr effektiv. Sie kriegen für ihre Produkte meist sehr gute Presse, aber wenn man nicht wirklich gut verkauft, ist man schnell weg vom Fenster. Von dem letzten Album WELL KEPT SECRET haben sie, soweit ich weiß, 110.000 Stück verkauft. Das war ihnen nicht genug. Sie lächeln erst bei 250.000.

FB: Warst du denn zufrieden mit dieser Verkaufszahl?
JM: Das war nicht schlecht. Guter Durchschnitt. Ich glaube, nur GRACE AND DANGER hat besser verkauft und SOLID AIR über einen langen Zeitraum gesehen.

FB: Kommen wir mal zu der musikalischen Seite: Wie lange hast du an SAPPHIRE gearbeitet?
JM: Die Rhythmustracks haben wir in einer Woche fertiggestellt. Dann haben wir eine Zwangspause eingelegt...

FB: Das war wohl zu dem Zeitpunkt, als du Mad Dog Days geschrieben hast, wie mir Doris von der Ariola freundlicherweise erzählte?
JM: Sehr richtig! Die Musiker kamen nicht miteinander aus. Ich werde dir mit Sicherheit nicht erzählen, um wen es sich handelt. Keine Gerüchte (lacht). Der ganze Ärger hatte nichts mit mir persönlich zu tun, aber ich stellte fest, daß die drei besagten Musiker schon auf ein paar anderen Alben zusammen gespielt hatten. Als die Sessions vorüber waren, haben sie sich geschworen, niemals mehr miteinander in ein und dasselbe Studio zu gehen. Sie haßten sich. "Mit dir nie mehr, du Bastard..!"

FB: Du mußtest also die Musiker auswechseln?
JM: Ja, es ging nicht anders! Sie haben nicht miteinander gesprochen. Ich habe den Toningenieur behalten und eine neue Mannschaft angeheuert.

FB: Du hast SAPPHIRE selbst produziert. Hattest du das Gefühl, keinen außenstehenden Berater zu brauchen?
JM: Ich hatte Robert Palmer. Er hat sich um die Rhythmustracks gekümmert. Das war sehr praktisch, da er auf Nassau lebt, ganz in der Nähe des Compass Point Studios. Ich kenne Robert seit Urzeiten. Sehr interessanter Typ. Gut mit ihm zu arbeiten!

FB: Hat er seinen Keyboarder Jack Waldman ins Gespräch gebracht?
JM: Jawohl. Jack Waldman ist ein phantastischer Musiker. Er kam von New York nach Nassau und hat in zweieinhalb Tagen fünfzehn Keyboard-Parts eingespielt. Wie nichts, einfach so! Unglaublich! Wir haben um neun Uhr morgens angefangen und um zehn stand die erste Spur. Okay, was kommt als nächstes, war Jacks Frage. Um elf wieder die nächste.

FB: Zum Teil wurde SAPPHIRE ja auch in deiner Heimatstadt Glasgow aufgenommen. Hat es dir auf den Bahamas nicht mehr gefallen?
JM: Ja und nein. Die Musiker, die ich hatte feuern müssen, waren immer noch auf der Insel und lebten zwei Häuser weiter. Und wenn man sich traf, gings: "Hello" (freundlich) - "Hello" (bärbeißig)", "Guten Morgen" (freundlich) - "Guten Morgen" (haßerfüllt). Die Lage war sehr angespannt und ich fühlte mich dabei überhaupt nicht wohl. Ich versuchte zu den fertigen Rhythmusspuren zu singen, aber es klappte wegen des Ärgers nicht. Es fing an, mir zu stinken und ich wollte irgendwo hin, wo ich mich besser fühle und das ist in meinem Fall Schottland. Dort habe ich dann alle Vocals, alle Bläser und sechs oder sieben Synthesizer-Overdubs aufgenommen.

FB: Du hast diesmal verstärkt Barry Reynolds als Gitarrist eingesetzt. Warum?
JM: Ganz einfach, weil man öfter mal etwas Neues ausprobieren sollte. Barry hat mit sehr vielen Reggaemusikern, mit Marianne Faithful, Bette Midler, Grace Jones u.v.a. gearbeitet. Ich achte darauf, daß Konzert- und Studioarbeit säuberlich getrennt bleiben, und Barry hat eine neue Note eingebracht. Er hat mir sehr viele perkussive Dinge gezeigt. Ein guter Gitarrist. Ich gehe nach der Devise: je mehr Gitarristen im Studio, um so besser - vorausgesetzt sie können spielen.

FB: Du hast gesagt: Öfter mal was Neues. War dieses Motto auch der Grund, die alte Partnerschaft mit dem Bassisten Danny Thompson abzubrechen?
JM: Ja! Tapetenwechsel tut gut. Danny, mit dem ich jahrelang als Akustik-Duo gearbeitet hatte, konnte nicht richtig funky spielen. Auf LIVE AT LEEDS haben wir das letzte Mal zusammen gearbeitet. Seinen Stil -diese Mischung aus Folk und Fifties/ Sixties-Jazz- beherrscht er bis zur Perfektion. Das ist sein Ding, das inspiriert ihn, das kann er. Aber mich begann es zu langweilen. Als Songwriter braucht man Veränderungen und den Input neuer Musiker. Man kann nicht immer mit denselben Leuten musizieren. Ich hatte zeitweise auch ein akustisches Trio mit Alan Thomson, der wirklich ein Genie auf dem bundlosen Baß ist, und dem Schlagzeuger Jeffrey Allen. Aber auch diese Sache hat mich irgendwann nicht mehr angetörnt, und dann mache ich halt Schluß damit.

FB: Gibt es irgendetwas oder irgendwen, der dich ständig beeinflußt oder inspiriert?
JM: Ja, Weather Report und Joe Zawinul, seit ich ihn und sie zum ersten Mal hörte. Wunderbar!

FB: Hörst du viel Radio?
JM: Wenn ich zuhause am Kamin rumhantiere, und meine Freundin in der Küche das Essen zubereitet, läuft die Dudelkiste. Aber ich finde die englische Musikszene nicht sonderlich inspirierend. Eigentlich stehe ich auf schwarze Musik aus Amerika. Auf Pop bin ich nicht scharf.

FB: Was bedeutet dir Schottland?
JM: Es ist meine Heimat. Ich fühle mich dort wohl. Ich lebe mit meiner Freundin in einem kleinen Cottage in einem ganz kleinen Dorf - kein Pub, kein Shop, nur ein paar Häuser. Viele Holzmöbel, kein Plastik.

FB: Kritiker geraten bei der Nennung deines Namens meistens aus dem Häuschen. Du hast 17 LPs veröffentlicht und kannst auf 18 Jahre Erfahrung im Studio und auf der Bühne zurückschauen. Trotzdem läßt der große kommerzielle Durchbruch immer noch auf sich warten.
JM: Stimmt, aber ich finde das gar nicht soo schlimm. Wenn ich knapp bei Kasse wäre und sehr ehrgeizig, dann würde mich das vielleicht stören, aber -obwohl ich nicht reich bin- knapp bei Kasse bin ich auch nicht. Und Ehrgeiz? Nein, danke. Ich bin nicht besonders scharf auf materielle Dinge. Mein Ehrgeiz gilt der Musik. Solange die Kinder versorgt sind und es was zu trinken gibt, ist alles klar.

Ich stehe nicht auf
materielle Dinge.
Solange die Kinder
versorgt sind und
es etwas zu
trinken gibt,
ist alles klar.

FB: Bist du sehr viel unterwegs?
JM: Im Schnitt bin ich ein halbes Jahr unterwegs und ein halbes Jahr zuhause, im Studio oder wo immer. Ich trete fast überall auf: USA, Kanada, Europa - nur in Japan war ich noch nie.

FB: Kennt man dich in Amerika?
JM: Ich besitze wohl das, was man einen Kultstatus nennt. Das Airplay ist okay und wenn jemand einmal eine LP von mir kauft, kann man darauf gehen, daß derjenige auch noch eine zweite kauft. Als ich das letzte Mal dort aufgetreten bin, spielten wir hauptsächlich in mittelgroßen Clubs.

FB: Du sollst angeblich bei einem Konzert in Amerika mal eine Gitarre aus Wut zertrümmert haben - Pete Townshend-mäßig. Es soll laut meiner Unterlagen, während der Yes- oder Traffic-Tour gewesen sein, wo du als Special Guest aufgetreten bist. Stimmt das?
JM: Das stimmt nicht. (grinst) Nur ein einziges Mal habe ich eine Gitarre zertrümmert... (Einwurf seiner Freundin: ... auf meinem Kopf. Antwort von John: Schade um die Gitarre [lacht]) ... und das war während einer Support-Tour für Charlie Mingus. Wir traten in einem sogenannten Supper-Club auf, wo die Leute mampfen, Bier bestellen, nach dem Ober schreien, usw. Es gibt zwischen all dem Gemampfe höflichen Applaus, aber die meiste Zeit bemerken die nicht einmal, daß du da bist. Nach fünf Tagen in einer solchen Umgebung -und ich spielte weiß Gott nicht schlecht- drehte ich durch und zerschlug meine Gitarre in der Garderobe. "Nicht mit mir, soviel Geld habt ihr nicht, um mich noch einmal auf die Bühne zu kriegen." Und Charlie Mingus kam zu mir und sagte: "Listen, kid, I am fifty years older than you and I am still wallpaper. Dont let it get to you!" Von einem Mann seines Talents, von diesem Genie zu hören, daß er sich als "wallpaper" -als Makulatur- bezeichnete, war einfach großartig in dieser Situation. Friede seiner Asche...

FB: Wie war es, für Yes und Traffic die Shows zu eröffnen?
JM: Es war toll! Ganz allein vor diesem Riesenpublikum, das hat Spaß gemacht. Naja, Yes waren -um ehrlich zu sein- ein Haufen von Idioten. (Verstellt die Stimme) "Nein ich wollte aber Dom Perignon Jahrgang '64, das ist aber Jahrgang '65." Und wenn man dann die Flasche versteckt hat und ein neues Glas mit demselben Gesöff reichte, stimmte plötzlich alles. Sehr unangenehme Zeitgenossen! Der einzige, den ich mochte, war Rick Wakeman. Der war nett verrückt. Ich rede nicht von ihm als Keyboarder, aber als Mensch. Den Gitarristen, habe ich bei irgendeiner Gelegenheit richtig beleidigt: "Hör mal, geh nach Hause, werde etwas Anständiges, Arzt z.B., Gitarre spielen kannst du nämlich nicht."

FB: Was hat er gemacht? Hat er dich geohrfeigt?
JM: Nein, dazu ist er viel zu schmächtig. Er öffnete Mund und Nase mit einem Blick: "Oh der arme Junge, versteht mich nicht, mein Genius ist mal wieder mißverstanden worden" und verschwand. Aber die Episode scheint für ihn noch nicht beendet zu sein. Erst kürzlich las ich in einer Musik-Zeitschrift ein Interview mit ihm, wo er gestand, daß er niemals mehr überrascht worden sei... Wie heißt der noch: Steve... Howe. Naja - er kann vier fünf Noten zur gleichen Zeit spielen.

FB: Wie war's mit Traffic?
JM: Toll, sehr hippiemäßig, aber toll. Meine Lieblingstruppe von damals war Free. Ohne sie gäbe es heute kein Heavy Metal und kein Hard Rock, kein Deep Purple, kein Led Zeppelin, kein Whitesnake. Gegen Free alles Kasperletheater. Paul Kossof war ein Genie. Ich mochte ihn sehr.

FB: Kanntest du ihn näher?
JM: Oh ja, wir waren eng befreundet. Er hat mal zur Genesung ein halbes Jahr in meinem Haus gewohnt. Er war nie ein Junkie, er hat Barbiturate genommen. Es gab keinen offensichtlichen Grund. Er war eine Woche clean, trank sich sein Bier, ging nach Hause, spielte, alles schien okay - und dann ging's wieder los. Er hatte echt den Blues, eine traurige Seele.

FB: Ist Leiden immer noch die beste Voraussetzung für Kreativität?
JM: Nicht für den, der es erlebt - meistens profitieren die Hörer, der Promoter, der Manager, nur der Künstler selbst guckt dumm aus der Wäsche.

FB: Was fällt dir besonders schwer die Musik oder die Texte?
JM: Das kommt ganz darauf an. Manchmal ist beides total einfach und ein anderes Mal ist es der reine Mord. Dann würde ich jeden Job annehmen, um nur nicht Musiker zu sein. Das Schwierigste für mich ist eigentlich, originell zu bleiben, nicht nach Schema F und dem 08/15 Prinzip vorzugehen.

Deep Purple,
Whitesnake,
Led Zeppelin
- gegen Free
alles Kasperletheater.

FB: Was ist in diesem Licht besehen, neu und originell an SAPPHIRE?
JM: Das Arrangement ist komplexer als sonst, ohne, so hoffe ich, kompliziert zu wirken. Es gibt keine cleveren Tempiwechsel, aber von den Akkorden und der Konstruktion her ist SAPPHIRE anders.

FB: Kannst du mir ein paar Hintergründe zu den Texten erzählen?
JM: Sapphire ist ein Liebeslied, You Know ist ein lustiges Liebeslied. Watching Her Eyes beschreibt ein befreundetes Ehepaar, das im Begriff steht, sich zu trennen. Fisherman's Dream ist eine Hymne. Mad Dog Days hatten wir schon. Climb The Walls ist ein Song über mein ex-Management, das die Wände hochgeht, während ich immer noch spiele. Acid Rain ist ein kritisches Lied -eben- über sauren Regen. Coming In On Time ist seltsam, eine Art positive Philosophie nach dem Motto: alles ist okay, alles ist okay, selbst wenn dunkle Wolken über uns hängen. Rope-Soul'd ist ein Barsong, wenn man den Blues hat und in sein Bier heult.

FB: Sind alle deine Alben ein fortlaufendes klingendes Tagebuch?
JM: Ja, ganz genau! Das ist die ganze Idee.

FB: GRACE & DANGER, das von Phil Collins produziert1 und durch die Trennung von deiner Frau Beverley überschattet wurde, ist von all diesen Alben mein Favorit...
JM: Meiner auch! Es scheint wirklich so, als sei Schmerz und Leiden und Liebeskummer der beste Ratgeber in kreativen Fragen. Aber dennoch würde ich das nicht mehr erleben wollen.

FB: Hörst du dir deine eigenen Alben an?
JM: Nein, nie, nie! Ich glaube, ich habe nur drei Alben von mir zuhause. Das Neue, GRACE & DANGER und eines von den Live-Alben.

FB: Hörst du noch Blues?
JM: Nicht mehr soviel wie früher. Die Platten sind so verkratzt, weil ich sie zum Gitarreüben mißbrauchte. Robert Johnson, Elmore James, Buddy Guy, John Lee Hooker, Sunny Boy Williamson, Junior Wells - echte Killer. Ich komme immer wieder auf sie zurück.

FB: In den frühen Tagen hast du in den Folk-Clubs mit allen damaligen Größen gespielt - John Renbourn, Bert Jansch, Donovan usw. Hast du zu diesen Musikern noch Kontakt?
JM: Bert Jansch sehe ich dann und wann noch mal, aber ein starker Kontakt besteht nicht mehr.

FB: Welche Gitarren spielst du im Moment?
JM: Hauptsächlich eine Gibson SG, obwohl ich nicht genau weiß warum. Höchstwahrscheinlich, weil ich im Moment nur mit einem Keyboarder auftrete2 und die Gibson eine warme, gleichbleibende Klangqualität besitzt. Ich spiele außerdem zwei Fender Strats, eine Gibson Les Paul 1954, die sehr gut ist.
- Die Echoplex-Technik benutze ich nur noch selten, obwohl die alten Maschinen tolle Möglichkeiten boten: diese Sound on Sound-Technik u.v.a. Ich habe heute ein Korg Digital 3000 SD. Keine Klagen. Sehr robust. Andere Effekte: ein Pearl Pedal Board mit Flanger, Phaser, die ich aber selten einsetze. Meistens komme ich mit einem Chorus und einem Overdrive aus.
Amp: Peavey Renown, Musicman 309 und Fender Twins. Ich wechsle die Saiten so selten wie möglich. Dann muß man härter spielen.
Ich sammle keine Gitarren, aber ich habe immer noch die alte Rolif-Gitarre, mit der ich anfing. Die Rolif benutze ich nur noch für spezielle Tunings. Mit der Stimmung (D-G-C-C-F-C)3 kann man herrliche Sachen machen. Ohne sich groß die Finger zu verrenken, bekommt man die verrücktesten Akkorde zustande. Ein Plektrum benutze ich schon lange nicht mehr. Alles... Handarbeit!

Discographie:
London Conversation, 1968
The Tumbler, 1968
Stormbringer, 1970
Road To Ruin, 1970
Bless The Weather, 1971
Solid Air, 1973
Inside Out, 1973
Sunday's Child, 1974
Live At Leeds, 1975
So Far So Good, 1977
One World, 1977
Grace And Danger, 1980
Glorious Fool, 1981
Well Kept Secret, 1982
The Electric John Martyn, 1982
Philentropy, 1983
Sapphire, 1985

Kurt Koelsch


sitenotes:
1 Falsch, Grace and Danger wurde produziert von Martin Levan, Phil Collins spielte Schlagzeug.
2 Foster Paterson.
3 Der Text sagt 'CD-G-C-C-F-C)' aber der erste C ist offensichtlich eine schiefgelesene Klammer.
Fachblatt/ Musik Magazin erschien monatlich bei J.V. Journal Verlag, Köln. Diester Ausgabe hatte Foreigner auf dem Umschlag und kostete DM 5,80.